Ein richtiger Krimi steckt hinter den seltenen kostbaren Helmintholith Steinen zum Teil werden sie auch als Karwendelopal oder oder historisch auch als Pfauenschweifigen Helmintholith bezeichneten Edelsteinen die ursprünglich im Oswaldi-Stollen im Bergbaugebiet Bleiberg in Kärnten im Jahr 1780 erstmals gefunden wurden.
Das Stollennetz in Bleiberg bestand aus über 1200 Stollen mit einer Gesamtlänge von über 1300km und nur im Oswaldistollen wurden die seltenen Steine in einer wenigen cm dicken Schicht gefunden, wobei auch die Anzahl in dieser dünnen Schicht sehr rar war. Innerhalb kürzester Zeit waren die kostbaren Steine europaweit bekannt und sehr gefragt. So war das Vorkommen auch nach nur 3 Jahren erschöpft, obwohl die Habsburger das Vorkommen versiegelten und damit den Handel kontrollierten.
Aus den Pfauenschweifigen Helmintholith Edelsteinen wurden Kunstgegenstände und Schmuck, unter anderem auch für den Russischen Zarenhof (zur Zeit Zarin Katharina II. / “Katharina die Große”) und für die Österreichische Kaiserin zur Zeit Maria Theresias und Ihrer Tochter Maria Anna, gefertigt. Unter anderem war auch Johann Wolfgang von Goethe, einer der berühmtesten deutschen Dichter und Naturforscher und Mineraloge, stolzer Besitzer eines dieser edlen raren Stücke. Heute sind nur noch sehr wenige dieser aussergewöhnlichen Stücke bekannt.
Im Jahr 1793 veröffentlichte Franz Xavier Freiherr von Wulfens, Namensgeber des Minerals Wulfenit, eine Abhandlung über den Bleiberger Muschelmarmor, den: Pfauenschweifigen Helmintholith
Zitat Franz Xavier Freiherr von Wulfen:
„Können wir sie auch noch achten, nachdem derselbe den Smaragd, den
Topas, den Saphir, Rubin, ja alle bekannte Edelsteine, nur vielleicht den Demant allein ausgenommen, übertroffen hat! Wie? und an Was? an innerlichem Werthe? an Feine der Theile? an Festigkeit des Zusammenhangs? an Härte und Dauerhaftig- keit? Mein; bloß an Schönheit der Farben, die eben nicht sehr lange bestehen können; dann an Lebhaftigkeit des Glanzes, der zuletzt in freyer Luft gewiß absterben muß! Tantum est in rebus inane!” (WULFEN, 1793)
Zitat aus einem Brief von Christian Haupt an Rendant SIEGFRIED:
Herr Ployer versicherte mir auch daß das Blatt des Rings den Ihm Ihre königliche Hoheit im August 1781 zu weißen die hohe Gnade hatten, und den allerhöchsten Dieselben ain nämlichen Tage Große Excellenz des Glanzes alle bekannten Steine, den Diamanten alleine ausgenommen, übertroffen habe.
Das Vorkommen eben dieser seltenen Steine im Karwendel wurde Langezeit als Alibi von Carl Ployer, der später als Bergrat in Hall arbeitete gesehen, um Steine, die er noch in Bleiberg besaß, legal zu verkaufen. Denn der Abbauort im Oswaldistollen wurde auf Geheiß des Hofes vernagelt und mit einer Tür versperrt. Somit hätte er sie mit einem weiteren Vorkommen legal handeln können.
Erst später wurde das Vorkommen des wirklich identischen Marmors im Karwendel durch den Wiener Sammler Dipl. -Ing. Otto Fitz bestätigt.